Persönliche Notfallvorsorge

Bereiten Sie sich selbst auf den Fall vor der hoffentlich nie eintritt

Ist ein Notfall erst eingetreten, ist es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät. Wenn es zum Beispiel brennt, müssen sie sofort reagieren. Sollte eine Evakuierung erforderlich sein, so dürfte die Zeit fehlen um ein Notgepäck vernünftig zu packen und falls der Strom für mehrere Tage ausfallen sollte, so wäre es gut wenn sie einen Notvorrat in ihrem Haus haben.

Damit wichtige Dinge im Notfall nicht fehlen

Wir habe uns inzwischen daran gewöhnt, dass es alle wichtigen Verbrauchsgüter im Geschäft um die Ecke gibt. Auch wichtige Medikamente sind in der Apotheke immer verfügbar, bzw. schnell zu besorgen. Das Trinkwasser kommt selbstverständlich aus dem Wasserhahn, so wie auch der Strom aus der Steckdose. Aber all das kann durch Katastrophen beeinträchtigt werden oder ganz ausfallen. An dieser Stelle haben wir in Anlehnung an die Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe kurz BBK. Infos zu allen wichtigen Themen zusammen gestellt um sie dabei zu unterstützen sich für eventuelle Notfälle vorzubereiten.

Informationen auf der Webseite des BBK

Wer sich direkt beim BBK informieren möchte kann dies natürlich auch dort machen unter BBK - persönliche Notfallvorsorge gibt es alle BBK-Informationen zur persönlichen Notfallvorsorge.

Daneben gibt es auch den BBK Notfall Ratgeber und die BBK Notfall Checkliste


 Es­sen und Trin­ken be­vor­ra­ten - Das sollte im Haus sein

Mit einem Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage sind Sie für einen Ausfall Versorgung gerüstet.

Hinweise für die Vorratshaltung

Ein Mensch kann unter Umständen drei Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur vier Tage ohne Flüssigkeit.

  • Halten Sie pro Person ca. 14 Liter Flüssigkeit je Woche vorrätig.

  • Geeignete Getränke sind Mineralwasser, Fruchtsäfte und länger lagerfähige Getränke.

  • Wichtig! - Halten Sie vor allem Lebensmittel und Getränke vorrätig, die Sie und Ihre Familie auch normalerweise nutzen.

  • Strom weg? Achten Sie darauf, dass Esswaren auch ohne Kühlunglänger gelagert werden können und ein Großteil Ihres Vorrats auch kalt gegessen werden kann.

  • Alle Lebensmittel sollten ohne Kühlung längerfristig haltbar sein. Achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Beschriften Sie Lebensmittel ohne Kennzeichnung mit dem Einkaufsdatum.

  • Sie sollten Lebensmittel kühl, trocken und dunkel aufbewahren. Achten Sie auf luftdichte Verpackung.

  • Neu gekaufte Vorräte gehören nach „hinten“ ins Regal. Brauchen Sie die älteren Lebensmittel zuerst auf.

  • Tiefgekühlte Lebensmittel zählen auch zum Notvorrat. Frieren Sie einmal aufgetaute Lebensmittel nicht wieder ein.

  • Kochen ohne Strom und Gas? Im Handel gibt es viele Alternativen wie Campingkocher etc.

  • Denken Sie bei der Vorratshaltung auch an Spezialkost – z. B. für Diabetiker, Allergiker oder Babys.

  • Haben Sie Haustiere? Decken sie auch deren Bedarf ab!

Quelle: Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft


Was­ser­vor­rat für die Hy­gie­ne - Sauberkeit in Notzeiten

Hinweise zum Wasservorrat

  • Bei lang andauernden Ausfällen der Wasserversorgung sollten Sie Wasser in allen verfügbaren größeren Gefäßen sammeln: Badewanne, Waschbecken, Eimer, Töpfe, Wasserkanister etc.

  • Gehen Sie mit dem Wasser sparsam um. Benutzen Sie bei längerer Wasserknappheit Einweggeschirr und -besteck, damit Wasser nicht zum Spülen verwendet werden muss.

  • Machen Sie Wasser länger haltbar durch Entkeimungsmittel. Diese bekommen Sie im Campinghandel.

Hinweise zur Hygiene

  • Halten Sie genügend Seife, Waschmittel, Zahnpasta, Feuchttücher und Toilettenpapier vorrätig.

  • Wenn das Wasser knapp ist, ist eine Campingtoilette mit Ersatzflüssigkeit eine gute Alternative.

  • Benutzen Sie Haushaltshandschuhe.

  • Benutzen Sie Hand-Desinfektionsmittel.

  • Benutzen Sie zum Wischen Haushaltspapier, statt etwas nass abzuwischen.

  • Zur schnellen Abfallbeseitigung sind Müllbeutel gut. Sie helfen auch, wenn der Müll für längere Zeit nicht abgefahren wird.


Das gehört in die Hausapotheke

  • persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente

  • Erkältungsmittel

  • Schmerz- und fiebersenkende Mittel

  • Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen

  • Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand

  • Elektrolyte zum Ausgleich eines Flüssigkeitsverlustes

  • Fieberthermometer

  • Splitterpinzette

  • Hautdesinfektionsmittel

  • WunddesinfektionsmittelVerbandsmaterial. Alles, was ein DIN 13164-Verbandskasten (Autoverbandskasten) enthält:

    • Mull-Kompresse

    • Verbandschere

    • Pflaster und Binden

    • Dreieckstuch


Stromausfall - Was tun wenn die Energie ausfällt

In der Regel werden Stromausfälle in wenigen Stunden behoben. Aber es kann in Notsituationen durchaus auch Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist.

Richtig handeln beim Stromausfall:

  • Mit warmer Kleidung lässt sich die Heizung eine Zeit lang ersetzen. Wer einen Kamin oder Ofen hat, sollte einen Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz im Haus haben.

  • Halten sie einen Vorrat an Kerzen und Taschenlampen (z. B. eine Kurbeltaschenlampe oder auch Solar- und LED-Leuchten) sowie Ersatzleuchtmittel, Batterien, Streichhölzer oder Feuerzeuge, Kerzen usw. im Haus.

  • Kleinere Mahlzeiten können Sie auf einem Campingkocher zubereiten.

  • Nutzen Sie einen Garten- oder Tischgrill, der mit Holzkohle oder Gas betrieben wird. Vorsicht! Nicht in der Wohnung oder im Haus grillen – es besteht Erstickungsgefahr!

  • Sorgen Sie dafür, dass die Akkus an Computern, Mobiltelefonen, Telefonen usw. geladen sind. Solarbetriebene Batterieladegeräte können eine Hilfe sein.

  • Denken Sie daran, eine ausreichende Bargeldreserve im Haus zu haben, da bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.

  • Halten Sie ein batteriebetriebenes Radio bereit.

  • Weitere Tipps gibt es auch in dem BBK - Flyer „Stromausfall – Vorsorge und Selbsthilfe“.


Do­ku­men­ten­si­che­rung - Wichtige Dokumente griffbereit halten

Denken Sie rechtzeitig darüber nach, was für Sie wichtig ist. Stellen Sie alle wichtigen Dokumente zusammen und bewahren diese an einem Ort griffbereit in einer Tasche auf. Für den Notfall sollten alle Familienmitglieder über den Standort der Tasche Bescheid wissen.

Das gehört in die Dokumentenmappe:

  • Familienurkunden (Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden) bzw. Stammbuch

  • Sparbücher, Kontoverträge, Aktien, Wertpapiere, Versicherungspolicen

  • Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Einkommenssteuerbescheide

  • Qualifizierungsnachweise: Zeugnisse (Schulzeugnisse, Hochschulzeugnisse, Nachweise über Zusatzqualifikationen)

  • Verträge und Änderungsverträge, z. B. auch Mietverträge, Leasingverträge etc.

  • Testament, Patientenverfügung und Vollmacht

  • Personalausweis, Reisepass, Führerschein und Fahrzeugpapiere

  • Grundbuchauszüge

  • Alle sämtliche Änderungsbescheide für empfangene Leistungen

  • Zahlungsbelege für Versicherungsprämien, insbesondere Rentenversicherung

  • Meldenachweise der Arbeitsämter, Bescheide der Agentur für Arbeit

  • Rechnungen, die offene Zahlungsansprüche belegen

  • Mitglieds- oder Beitragsbücher von Verbänden, Vereinen oder sonstigen Organisationen


 Not­ge­päck - Gepäck für den Notfall

  • Das Notgepäck soll helfen, die ersten Tage außer Haus zurecht zu kommen. Oberste Grundregel: Nehmen sie für jedes Familienmitglied nicht mehr mit als in einen Rucksack passt. Ein Rucksack ist praktischer als ein Koffer, da Sie beide Hände frei haben.
  • Erste-Hilfe-Material, persönliche Medikamente

  • batteriebetriebenes Radio, Reservebatterien

  • Dokumententasche (siehe hierzu Do­ku­men­ten­si­che­rung)

  • Verpflegung für 2 Tage in staubdichter Verpackung

  • Wasserflasche, Essgeschirr und -besteck

  • Taschenlampe, Schlafsack oder Decke

  • Kleidung und Hygieneartikel für ein paar Tage

  • Fotoapparat oder Fotohandy

  • Wetterschutzbekleidung, wie eine Regenjacke und -hose oder ein langer Regenmantel

  • wetterfeste Schuhe oder Gummistiefel

  • Benutzen Sie bei Gefahr durch radioaktive oder chemische Stoffe einen Heimwerker-Mundschutz oder feuchte Tücher, die Sie sich vor den Mund halten.

  • Ausweise, Geld, Wertsachen

  • Für die Kinder: Brustbeutel oder eine SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift. SOS Kapseln erhalten Sie in Kaufhäusern, Apotheken und Drogerien.


Radio - Auch im Notfall auf dem Laufenden bleiben

Der Empfang ist über UKW und Digitalradio möglich. Eine Vielzahl der im Handel verfügbaren Rundfunkgeräte erlauben beide Empfangsmöglichkeiten.

  • Sie brauchen ein batteriebetriebenes Rundfunkgerät oder ein Kurbelradio.

  • Halten sie ausreichend Batterien bereit. Denken Sie daran, dass auch Batterien nicht unbegrenzt haltbar sind.

  • Achten sie darauf, dass sie die passenden Batteriegrößen vorrätig haben.

BBK - Publikationen

Noch einmal zusammenfassend alle Publikationen zum Thema persönliche Notfallvorsorge die das BBK veröffentlicht hat:

 

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